Regenerative Therapieverfahren, die auf körpereigenen Zellen und Substanzen (autolog) basieren, gewinnen in der modernen Medizin zunehmend an Bedeutung.
Der große Vorteil liegt in der ausgezeichneten Verträglichkeit – da ausschließlich körpereigenes Material (Blut) verwendet wird, sind Nebenwirkungen nahezu ausgeschlossen. Zudem zeichnen sich diese Therapien durch eine breite Anwendbarkeit und sehr gute Verfügbarkeit aus.
Einsatzmöglichkeiten im Überblick:
IRAP / Orthokin (Interleukin-1-Rezeptorantagonist)
IRAP wirkt in erster Linie entzündungshemmend. Aus dem Blut des Pferdes wird durch Inkubation und Zentrifugation ein Serum gewonnen, das reich an IL-1-Rezeptorantagonisten ist. Diese blockieren gezielt den Entzündungsbotenstoff Interleukin-1, der bei Arthrose und Gelenkentzündungen eine Schlüsselrolle spielt. Die Herstellung dauert mindestens 24 Stunden, und aus einer Blutentnahme können mehrere Dosen eingefroren und bei Bedarf eingesetzt werden.
PRP / ACP (Platelet-Rich Plasma)
PRP ist auf Regeneration ausgerichtet. Es wird ebenfalls aus dem Blut des Pferdes gewonnen, allerdings innerhalb von 15–30 Minuten durch Zentrifugation. Das resultierende plättchenreiche Plasma enthält eine hohe Konzentration an Wachstumsfaktoren, die Heilungsprozesse im Gewebe anregen, Kollagenbildung fördern und die Gefäßneubildung stimulieren. PRP wird häufig bei Sehnen- und Bänderverletzungen, aber auch bei Gelenkerkrankungen eingesetzt. Die entzündungshemmende Wirkung ist geringer als bei IRAP, dafür steht die Geweberegeneration im Vordergrund.
Pro-Stride
Pro-Stride ist ein kombiniertes biologisches Therapieverfahren, das PRP und IRAP-ähnliche entzündungshemmende Komponenten in einer einzigen Behandlung vereint. Aus dem Blut des Pferdes werden in einem kurzen Verfahren (ca. 20–30 Minuten) Blutbestandteile mittels Zentrifugation extrahiert und konzentriert – einschließlich Leukozyten und Thrombozyten sowie entzündungshemmender Proteine. Pro-Stride erfordert nur eine Behandlungseinheit und eignet sich vor allem für Pferde mit Arthrose oder entzündlichen Gelenkbeschwerden, bei denen sowohl Entzündungskontrolle als auch Heilungsanregung wichtig sind.
PRF (Platelet-Rich Fibrin)
PRF ist eine Weiterentwicklung des PRP-Gedankens. Neben Thrombozyten und Leukozyten enthält es ein fibrinreiches Gerüst, das wie ein Depot wirkt und Wachstumsfaktoren über Tage bis Wochen freisetzt. Dadurch bietet PRF eine besonders langanhaltende regenerative Stimulation, was es bei chronischen oder schwer heilenden Verletzungen interessant macht.
Stammzelltherapie
Stammzellen – ob körpereigen oder körperfremd – bieten vielversprechende Möglichkeiten bei unterschiedlichsten Indikationen: von Band- und Sehnenschäden über schlecht heilende oder großflächige Wunden bis hin zu Knorpel- und Knochendefekten.
In unserer Klinik ist die Aufbereitung autologer Stammzellen mittlerweile ambulant und direkt vor Ort möglich. Dafür stehen uns moderne Systeme zur Verfügung, die höchste Standards in Bezug auf Sicherheit und Sterilität erfüllen.




