Chiropraktik ist eine seit vielen Jahren bekannte, manuelle Behandlungsmethode, die bei verschiedenen Bewegungsstörungen, Rittigkeitsproblemen und deren Folgen bei Pferden eingesetzt werden kann. Im Zentrum der Chiropraktik steht die gestörte Funktion der Wirbelsäule und die Auswirkung dieser Störungen auf das Nervensystem und den Gesamtorganismus.
Chiropraktik ersetzt nicht die traditionelle Veterinärmedizin, bietet jedoch eine sinnvolle Ergänzung zur Schulmedizin, insbesondere bei der Behandlung von Problemen im Bereich der Wirbelsäule sowie bei vielen akuten und chronischen Schmerzzuständen mechanischen Ursprungs.
Die funktionelle Fehlstellung bzw. die funktionelle Bewegungseinschränkung eines Wirbelgelenkes bezeichnet man als „Subluxation“ oder umgangssprachlich „Blockade“. Das bedeutet, der normale Bewegungsspielraum eines oder mehrerer Wirbelgelenke ist eingeschränkt. Es kommt im umliegenden Gewebe und der Muskulatur zu Verspannungen, Steifheit und Schmerzen, die als Folge neurophysiologische Probleme verursachen. Ein abgedrückter oder gequetschter Nerv hat eine verlangsamte Reiz- bzw. Informationsweiterleitung und die Leistungsfähigkeit der betroffenen Strukturen (Gelenke, Muskeln) wird eingeschränkt.
Die Behandlung erfolgt durch den sogenannten „Thrust“, einem sehr spezifischen, mit den Händen ausgeführten schnellen Bewegungsimpuls. Die funktionelle Fehlstellung der Gelenke wird korrigiert und die Beweglichkeit, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der betroffenen Strukturen wiederhergestellt.
Die chiropraktische Behandlung ist auch eine effektive Vorsorge zur Gesunderhaltung Ihres Pferdes, da sie sich auf funktionale Störungen im Bereich der Wirbelsäule und der Gliedmaßen konzentriert, welche oftmals schon vor Befunden in der Bildgebung auftreten bzw. erfühlt werden können.
Ergänzend eingesetzt bei akuten als auch chronischen Problemen kann eine Heilung unterstützt und sekundäre Probleme des restlichen Bewegungsapparates verhindert werden.
Häufig kann eine einmalige chiropraktische Behandlung ausreichen, gerade wenn sie mit anderen Therapieansätzen kombiniert wird. Bei chronischen Leiden oder längerem Krankheitsgeschehen ist oft eine Nachbehandlung nötig und auch sinnvoll, da sich auch die Muskeln und Bänder durch die längere Schonhaltung bzw. Blockaden verkürzt und verändert haben.
Zusammenfassend ist Chiropraktik eine nützliche und sinnvolle Behandlungsergänzung bei: Rittigkeitsproblemen (Widersetzlichkeit, Biegung, Vorwärts-abwärts-Dehnen), Lahmheiten (Kompensation, Fehl- und Überbelastung), Muskelproblemen (Steifheit), Sattelproblemen, nach Vollnarkosen oder Verletzungen, als Prävention.




