Die Orthopädie ist in unserer Klinik einer der Schwerpunkte der tierärztlichen Tätigkeit. Sie beinhaltet die Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen des Bewegungsapparates wie z.B. Lahmheiten, Rückenbeschwerden, Rittigkeitsproblemen und Gliedmaßenfehlstellungen. Die gründliche klinische Beurteilung des Patienten steht dabei immer am Anfang der Untersuchung. Dabei steht uns auch eine objektive Ganganalyse mittel künstlicher Intelligenz (KI) zur Verfügung. Diese Bewegungsanalyse kann eingesetzt werden, um undeutliche Lahmheiten besser zu veranschaulichen, aber auch um Rehabilitationsfortschritte zu dokumentieren. Dazu wird mittels der Sleip-App die Bewegung des Pferdes gefilmt und anschließend die Asymmetrien der Bewegung mit einer Genauigkeit von 2mm berechnet. Zur Diagnosestellung stehen uns diverse moderne bildgebende Verfahren wie Digitales Röntgen, Ultraschall, Szintigraphie, Kernspintomographie (MRT) sowie Computertomographie (CT) zur Verfügung.
Therapeutisch bietet die Klinik eine große Bandbreite moderner, erprobter Behandlungskonzepte an. Dazu gehören unter anderen Gelenksinjektionen, ultraschallgeleitete Sehnen- und Gelenksinjektionen, Stoßwellentherapie, Kryotherapie sowie die Behandlung mit regenerativer Medizin (IRAP, PRP, PRF, ACP , Stammzellen). Darüber hinaus bieten wir in Zusammenarbeit mit dem Hufschmied Max Kase auch speziell auf den Patienten zugeschnittene orthopädische Hufbeschläge im Rahmen des Klinikaufenthaltes an.
Die orthopädische Chirurgie stellt einen weiteren Schwerpunkt unserer klinische Tätigkeit dar. Hierzu gehören neben der Arthroskopie sowie Tendovaginoskopie die chirurgische Versorgung von Frakturen (Osteosynthese), Fehlstellungen und Verletzungen.
Rückenbeschwerden und Rittigkeitsprobleme
Sehr viele Rittigkeitsprobleme finden ihre Ursache entlang der Wirbelsäule des Pferdes. Eine Untersuchung hinsichtlich derartiger Probleme erfordert sehr häufig auch eine Vorstellung des Patienten unter dem (ständigen) Reiter und gegebenenfalls einem Fremdreiter. Eine gründliche klinische Untersuchung liefert dem Tierarzt wichtige Informationen und entscheidet über die weitere Vorgehensweise. Meistens ist eine röntgenologische Untersuchung der Wirbelsäule erforderlich. Zusätzlich liefert die Szintigraphie häufig wertvolle diagnostische Hinweise bei röntgenologisch nicht sichtbaren oder darstellbaren Befunden im Hals- und Rückenbereich.
Je nach Ergebnis dieser Untersuchungen kann anschließend durch lokale, zum Teil ultraschallgeleitete Injektionen oder Stoßwellentherapie gezielt behandelt werden. Sowohl zur Diagnostik als auch zur Therapie wird in vielen Fällen die Chiropraktik eingesetzt. Sehr häufig ist für den Behandlungserfolg neben der tierärztlichen Behandlung auch ein spezielles Bewegungsprogramm mit gezielter gymnastizierender Arbeit notwendig. Unsere Tierärzte stellen Ihnen und Ihrem Pferd in diesem Falle ein individuell angepasstes und sinnvoll abgestimmtes Trainingsprogramm zusammen.
Gliedmaßenfehlstellungen
Erworbene und angeborene Gliedmaßenfehlstellungen (Bockhuf, Durchtrittigkeit, Sehnenstelzfuß, X- und O-Beinigkeit, Windschiefe, usw.) spielen insbesondere beim Fohlen eine wichtige Rolle. Gerade im Fohlenalter besteht noch die Möglichkeit, auf derartige Stellungsanomalien nachhaltig Einfluss zu nehmen.
Röntgenaufnahmen dienen zur Einschätzung der Heilungsaussichten und für die Beurteilung des Heilungsverlaufes. Die Therapie richtet sich je nach Art und Ausmaß der Beschwerden. Hier stehen diverse orthopädische Maßnahmen wie Hufschuhe, Schienen, Stützverbände sowie Stoßwellentherapie und medikamentelle Behandlung zur Verfügung.
In schwerwiegenden Fällen sind Operationen unumgänglich. Von uns häufig eingesetzte und bewährte Operationstechniken sind Periostlifting, Durchtrennung von Unterstützungsbändern sowie die Verwendung von Schrauben zur einseitigen Wachstumshemmung.



